Best of 2015

en collaboration avec Arte

Am Jahresende liegt, wenn alles gut geht, Schnee. Man packt die Geschenke aus und es ist Zeit für einen Jahresrückblick und die Best-Of-Listen. Und nun, Ende Dezember 2015, liegt kein Schnee, es gibt viel Traurigkeit weiterzugeben, aber glücklicherweise auch einige wunderbare Lichtblicke. Und so fragt in Mia Madre, dem neuen Film von Nanni Moretti, die Regisseurin ihre Mutter, die sterben wird, an was sie denke. Und bekommt als Antwort einen der schönsten Sätze ... ab ins Kino und viel Spaß mit der subjektiven Jahresendliste unserer Empfehlungen.

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En Physique

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En Physique
  • Ones and Sixes

    Low - Audio - 2015
    Seit mehr als 20 Jahren veröffentlicht das amerikanische Trio Low um das Paar Mimi Parker und Alan Sparhawk diese langsame, düstere und doch lichte Minimalmusik. Bisher waren es seit dem Debütalbum von 1993 I could live in Hope genau 10 Platten. Mit Ones and Sixes bleiben sich Low treu, aber Alan Sparhawk hat erneut Stücke komponiert, die uns in unbekannte Sphären führen. Aus dem Dunkel leuchtet hier und da sogar ein Lichtstrahl. Es klingt wie eine musikalische Variation eines Bildes von Pierre Soulages.
  • Mia Madre

    Moretti-Nanni - Vidéo - 2015
    Eine Regisseurin muss nicht nur mit der Krankheit ihrer Mutter klarkommen, sondern nebenbei auch Dreharbeiten überstehen, die zu einem Alptraum werden. Das Kino von Nanni Moretti ist zutiefst italienisch in der Art, wie der Filmemacher zwischen Komödie und Drama wandelt, dabei jedoch universelle Situationen beschreibt. Und besonders sehenswert ist der Amerikaner John Turturro in der Rolle eines selbstverliebten, hochanstrengenden Schauspielers.
  • Vernon Subutex 2

    Virginie Despentes - 2015
    Seit dem Paukenschlag mit Baise moi / Fick mich im Jahr 2000 hat sich Virginie Despentes einen Platz unter den zeitgenössischen französischen Schriftstellern erkämpft, die etwas zu sagen haben. Vernon Subutex ist eine Trilogie über ihre eigene Generation der Jugend auf der Überholspur, die nun vom Alter eingeholt wird. Die Begeisterung der frühen Jahre wird durch die Gewissheit gedämpft, im Leichenschauhaus zu enden. Dafür gab es den Literaturpreis Landerneau 2015.
  • Mustang

    Gamze Ergüyen-Deniz - Vidéo - 2015
    Schon in Cannes war der Film der franko-türkischen Regisseurin Deniz Gamze Ergüven eine Entdeckung. Vielleicht holt er im Februar 2016 ja auch für Frankreich den Oscar des Besten Nichtenglischsprachigen Films. Auf jeden Fall hat diese Geschichte um fünf bildhübsche Schwestern in der türkischen Provinz, die versuchen, sich gegen die feudalen Familientraditionen zu wehren, weltweit die Zuschauer berührt und beeindruckt. Dieser Erstlingsfilm, der mitunter wie eine türkische Variante von Sophia Coppolas The Virgin Suicides wirkt, hat das Kinojahr wirklich überstrahlt.
  • Gehen, Ging, Gegangen

    Jenny Erpenbeck - 2015
    Ein emeritierter Professor trifft in Berlin auf afrikanische Asylbewerber und versucht, Antworten auf gewisse Fragen zu finden: Wie kann man den Verlust eines geliebten Menschen verkraften? Welchen Platz soll man einnehmen, wenn man gezwungen ist, dafür anderen ihren Platz zu nehmen? Aus der Sicht der jungen Flüchtlinge, die wochen- und monatelang auf eine Entscheidung zu ihrem Asylantrag warten, lernt der ehemalige Professor etwas über seinen eigenen Platz im Leben und die Rolle der alten Welt, die ihn umgibt. Aktueller geht es kaum.
  • 2084

    Boualem Sansal - 2015
    Boualem Sansals unmittelbar von George Orwells 1984 inspirierter Roman ist einer der großen literarischen Erfolge des Jahres. In einem totalitären Staat, in dem eine Religion sämtliche Freiheiten abgeschafft und alle Fragen untersagt hat, empfindet eine Figur, Ati, dennoch Zweifel. Er macht sich auf die Suche nach den Rebellen, die in einem Ghetto leben sollen. Ohne das Wort Islam jemals zu erwähnen, prangert 2084 dennoch den radikalen Islamismus an. Das Werk gewann den Großen Preis des Romans der Académie Française 2015.
  • Der Araber von morgen 2

    Riad Sattouf - Allary - 2015
    Der letzte Band der gezeichneten Autobiographie von Riad Sattouf, der auf dem letzten Festival von Angoulême den Preis für die Beste Graphic Novel gewann, spinnt die Kindheitsgeschichte Sattoufs in Libyen und Syrien (dem Heimatland seines Vaters) in den 80er Jahren fort. Ohne seinen Sinn für Komik zu vernachlässigen (dieser kam unter anderem in seiner 2004 bis 2014 erschienenen Chronik für Charlie Hebdo, „Das geheime Leben der Jugend“, zum Tragen), schlägt Sattouf hier deutlich persönlichere Töne an. In ihnen ist ein klarer Bezug zu den heutigen dramatischen Ereignissen zu spüren, welche diese Länder seit den „Arabischen Revolutionen“ von 2011 heimsuchen.
  • Heroines of the Venitian Baroque

    Francesco Cavalli, Flores Mariana, Leonardo Garcia Alarcon - Video - 2015
    Im Venedig des 17. Jahrhunderts haben alle Bevölkerungsschichten Zugang zur Oper, und die Komponisten lassen sich von tragischen oder komischen Geschichten des Alltags inspirieren. So komponiert Francesco Cavalli 27 Opern, eine Art große „Menschliche Komödie“. Heroines of the Venetian Baroque ist eine Zusammenstellung aus diesen Opern. Zusammen ergeben sie ein großes Sittenbild des Barock.
  • Beauté Congo

    Fondation Cartier - Catalogue Fondation Cartier - 2015
    Der Katalog der Ausstellung Beauté Congo 1926-2015 Congo Kitoko widmet sich der außergewöhnlichen kulturellen Vielfalt der Demokratischen Republik Kongo und zeichnet fast ein Jahrhundert künstlerischen Schaffens nach. Zwar steht die Malerei im Zentrum dieser Publikation, dennoch werden auch Bildhauerei, Fotografie, Musik und Comics berücksichtigt. Das bietet die einzigartige Gelegenheit, die Vielfalt und Lebhaftigkeit der Künstlerszene des Landes und seiner Hauptstadt Kinshasa zu entdecken. Einer der großen (und verdienten) Erfolge des Jahres 2015.
  • At Least for Now

    Clementine-Benjamin - Audio - 2015
    Er kam aus dem Nichts und wurde in der Pariser Metro entdeckt: Benjamine Clementine ist auf der europäischen Bühne angekommen – mit seinem Debütalbum, das Anfang des Jahres erschienen ist. Seine Kompositionen klingen sowohl nach Nina Simone als auch nach Erik Satie, zu dessen Einfluss er sich bekennt. Auf der Bühne wirkt der hochgewachsene Clementine ähnlich elektrisierend wie Jacques Brel oder Léo Ferré, und wer seinen Auftritt 2013 bei „Transmusicales“ gesehen hat, hat ihn so schnell nicht vergessen.
  • Victoria

    Schipper-Sebastian - Vidéo - 2015
    Er war das Ereignis der diesjährigen Berlinale und der Abräumer beim Deutschen Filmpreis. Sebastian Schippers Berlin-Film gewann allein sechs Lolas u.a. für den Besten Film, die Besten Hauptdarsteller und die Beste Kamera. In nur einer einzigen Kameraeinstellung erzählt Schipper von einer jungen Spanierin, die mit vier deutschen Jungs durch die Berliner Nacht zieht. Die Handlung setzt um 5:41 Uhr ein und endet mehr als zwei Stunden später um 7:55 Uhr. Dabei schwankt Victoria zwischen einem atemlosen Post-Coming-Of-Age-Film und einer Dreigroschengeschichte überforderter Kleinkrimineller. In Deutschland ein riesiger Erfolg. In Frankreich nicht wirklich.

Ones and Sixes
Low

Mia Madre
Moretti-Nanni

Vernon Subutex 2
Virginie Despentes

Mustang
Gamze Ergüyen-Deniz

Gehen, Ging, Gegangen
Jenny Erpenbeck

2084
Boualem Sansal

Der Araber von morgen 2
Riad Sattouf

Heroines of the Venitian Baroque
Francesco Cavalli, Flores Mariana, Leonardo Garcia Alarcon

Beauté Congo
Fondation Cartier

At Least for Now
Clementine-Benjamin

Victoria
Schipper-Sebastian

Dans cette sélection

  • Low | Ones and Sixes
  • Moretti-Nanni | Mia Madre
  • Virginie Despentes | Vernon Subutex 2
  • Gamze Ergüyen-Deniz | Mustang
  • Jenny Erpenbeck | Gehen, Ging, Gegangen
  • Boualem Sansal | 2084
  • Riad Sattouf | Der Araber von morgen 2
  • Francesco Cavalli, Flores Mariana, Leonardo Garcia Alarcon | Heroines of the Venitian Baroque
  • Fondation Cartier | Beauté Congo
  • Clementine-Benjamin | At Least for Now
  • Schipper-Sebastian | Victoria

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