Die elftausend Ruten
Guillaume Apollinaire - 1907
Als im Jahr 1987 eine Liebhaberedition von Apollinaires Erotikroman „Die elftausend Ruten“ wegen Gewaltverherrlichung von der Staatsanwaltschaft München beschlagnahmt wird, gerät das Buch fast 80 Jahre nach seiner französischen Erstveröffentlichung wieder in die Schlagzeilen. Apollinaire hatte diese fiktive Geschichte um das ausschweifende Leben des rumänischen Fürsten Mony Vibescu nur keusch unter seinen Initialen „GA“ veröffentlicht. Vor dem Hintergrund politischer Intrigen – bis hin zum Russisch-Japanischen Krieg 1905 – geht es in diesem pornographischen Buch um alle Formen der Sexualität, schlimmste Folter und andere Obszönitäten. Politische und sexuelle Gewalt gehen ineinander über, und der Mensch ist hier nur ein rasender Triebtäter. Sein Hang zur Macht führt zur (Selbst-) Zerstörung.
