Der Fotograf Marc Riboud, der am 30. August im Alter von 93 Jahren starb, kämpfte als junger Mann in der Résistance und war einer dieser legendären Pressefotografen wie Robert Capa und Henri Cartier-Bresson der Agentur Magnum, die unseren Horizont schon lange vor dem Internet erweiterten. Riboud reiste viel nach Asien und vor allem auch China, aber 1963 verbrachte er an der Seite von Jean Daniel zwei Wochen in Kuba. Dort trafen sie auch Fidel Castro nur wenige Tage vor dem Attentat auf Kennedy. Diese bisher unbekannte Fotoreportage erschien in Buchform erst vor wenigen Wochen.

Bevor Ernesto Che Guevara zur Revolutionsikone Che wurde, fuhr der 1928 geborene Argentinier 1951/52 mit dem Motorrad quer durch Lateinamerika und erlangte dabei sein politisches Bewusstsein. Zusammen mit seinem Freund Alberto Granado wollte er ursprünglich Nordamerika erkunden. Sein Tagebuch dieser Motorradreise ist eine Mischung aus Anekdoten und Reiseführer und wird zur Genese einer revolutionären Denkweise.

Chris Marker gehört zu den von Intellektuellen und Kritikern verehrten Filmemachern, die einem größeren Publikum eher unbekannt geblieben sind. Marker hat hauptsächlich Dokumentarfilme gedreht und als sein Meisterwerk gilt der nur 28 Minuten lange Film La Jetée. Ein Jahr nach der siegreichen kubanischen Revolution drehte Chris Marker Cuba si. Es ist ein Dokumentarfilm in Schwarzweiß über die Vitalität der kubanischen Gesellschaft.

Nach dem internationalen Erfolg und der Goldenen Palme 1958 für sein Kriegsdrama Die Kraniche ziehen erhielt der sowjetische Filmemacher Michail Kalatosow den Auftrag, einen Film über Kuba zu drehen. In vier Geschichten ging es primär um die Schicksale von Kubanern vor der Revolution, um Ausbeutung und den Zwang in die Prostitution und warum sich einige Protagonisten dann der Revolution anschließen. Obwohl von den Ideologen in der UdSSR als Propagandawerk gedacht, blieb sich der Regisseur stilistisch treu. Er drehte ein Werk voller Poesie und ungewöhnlicher Bilder, das sperriger und vielschichtiger wurde, als es die Zensoren verkrafteten. So verschwand der Film bis zum Ende der Sowjetunion in den Archiven und wurde erst durch Martin Scorsese und Francis Ford Coppola in den 90er Jahren international wieder entdeckt und restauriert. Für viele heute einfach nur ein Meisterwerk.

Maria Vargas Llosa verglich Paradiso mit den Hauptwerken von Proust (Auf der Suche nach der Verlorenen Zeit) und Joyce (Ulysses). Der übergewichtige und unter Asthma leidende Schriftsteller war ein Meister der Metaphern und imaginierten Zeitalter. Zeit seines Lebens verließ er Kuba nur zwei Mal und schloss sich meistens in seinem Bibliotheks-Schlafzimmer ein. Dieses Buch löst die Grenzen zwischen Roman und Poesie sowie Ästhetik und Theologie auf. Der Schreibstil ist dicht und voller Leidenschaft, anstrengend und klar. In deutscher Übersetzung erschien Paradiso erst 1979, drei Jahre nach dem Tod des Autors und dreizehn Jahre nach der spanischen Ersterscheinung.

Als das Buch 1937 erschien, war es zwar kommerziell erfolgreich, aber die New York Times mäkelte nur, es sei ein inhaltsleeres Buch, das sein Autor besser nie veröffentlicht hätte. Als Hemingway 1954 den Literaturnobelpreis erhielt, meinte er: „Dieser Preis gehört Kuba, weil mein Werk in Kuba entstanden ist und dort ausgedacht wurde. Kuba ist meine Wahlheimat.“ 1944 verfilmte Howard Hawks den Roman mit Humphrey Bogart und Lauren Bacall. Der Film hat aber nicht mehr viel mit dem Buch zu tun. Er spielt auch nicht, wie das Buch, in Kuba.

Nach dem internationalen Erfolg und der Goldenen Palme 1958 für sein Kriegsdrama Die Kraniche ziehen erhielt der sowjetische Filmemacher Michail Kalatosow den Auftrag, einen Film über Kuba zu drehen. In vier Geschichten ging es primär um die Schicksale von Kubanern vor der Revolution, um Ausbeutung und den Zwang in die Prostitution und warum sich einige Protagonisten dann der Revolution anschließen. Obwohl von den Ideologen in der UdSSR als Propagandawerk gedacht, blieb sich der Regisseur stilistisch treu. Er drehte ein Werk voller Poesie und ungewöhnlicher Bilder, das sperriger und vielschichtiger wurde, als es die Zensoren verkrafteten. So verschwand der Film bis zum Ende der Sowjetunion in den Archiven und wurde erst durch Martin Scorsese und Francis Ford Coppola in den 90er Jahren international wieder entdeckt und restauriert. Für viele heute einfach nur ein Meisterwerk.

Boxen ist der Nationalsport in Kuba und für viele ist die kubanische Boxschule, die schönste der Welt. Immer wieder kommen aus Kuba ganz außergewöhnliche Boxer und Champions, die sich einfach so einmalig und so anders bewegen. Weil aber das Profiboxen auf der Insel seit der Revolution verboten ist, haben viele internationale Boxpromoter immer wieder versucht, ihre Fühler nach den kubanischen Spitzensportlern auszustrecken. Aber wie sagte es Kubas berühmtester Boxer und dreifacher Olympiasieger Teófilo Stevenson so schön: „Was bedeuten schon acht Millionen Dollar im Vergleich zur Unterstützung durch acht Millionen Kubaner?“

Es war der geniale Gitarrist Ry Cooder, der übrigens auch die Filmmusik zu Paris-Texas von Wim Wenders schrieb, der hier die „crème de la crème“ der kubanischen Musikszene vereinte. Mit dabei waren Vollblutmusiker wie Ibrahim Ferrer oder Compay Segundo. Das Durchschnittsalter der Musiker lag in etwa bei 70 Jahren, aber ihre Vitalität und ihr musikalisches Können blieb einfach überdurchschnittlich. So konnten allein von den Tonträgern von Buena Vista Social Club Millionen Exemplare verkauft werden und der begleitende, gleichnamige Dokumentarfilm von Wim Wenders lockte ebenfalls Millionen Zuschauer weltweit in die Kinos.

Guillermo Portabales gehört nicht zu den bekanntesten Sängern und Gitarristen der Insel. Er starb 1970 in Puerto Rico, wo er seit den 50er Jahren lebte. Seine Wiederentdeckung verdankt er den Musikern des Buena Vista Social Clubs, die sein Chanson El carretero als Cover Song spielten. Damit erinnerten sie auch an das Original von Portabales, das in Lateinamerika ein Riesenerfolg war.

Sieben internationale Regisseure drehen sieben Kurzfilme über Kuba. Hollywood-Schauspieler Benicio del Toro, der bereits den Che spielte, liefert dabei sein Regiedebüt ab. Ihm geht es um einen jungen, naiven Amerikaner, der auf eine sehr ungewöhnliche Frau trifft. Regisseur Emir Kusturica sieht man dagegen in der zweiten Episode als Schauspieler. Dort spielt er einen müden Filmemacher, der mit einem Preis ausgezeichnet wird, sich aber viel mehr für Musiker interessiert … Der in Barcelona geborene Daniel Brühl verkörpert einen Madrider, der einer hübschen jungen Frau die weite westliche Welt verspricht. Und die letzte Episode stammt von Laurent Cantet. Dort geht es um Religion und Gottesanbetung. Sicher bleibt 7 Tage in Havanna ein Blick von außen, nicht jeder der sieben Filme ist überzeugend, aber es gibt genug interessante Ansätze und Geschichten.