Die Ordnung der Dinge
Michel Foucault - 1990
„Der Maler nimmt etwas Abstand zum Bild“, schreibt Michel Foucault. Von dieser einfachen Feststellung ausgehend, entwickelt der Philosoph eine umfangreiche Theorie über die Rolle des Malers und Betrachters und über die Darstellung. Dabei greift Foucault auf einen Augenblick zurück, in dem Velázquez einen Blick außerhalb des Bildes wirft: Der Maler möchte in sich aufsaugen, was er darstellen will. Aber aufgepasst! Die Ordnung der Dinge ist eine philosophische Abhandlung und kein leichter Lesestoff. Um Las Meninas wirklich zu erfassen, sollte man sich das Bild lange anschauen, um auf die Wirkung zu warten, die dieses Bild entfaltet. Immerhin war Velázquez ein Meister der Wahrnehmung. Das spürt man in seinen Bildern. Es ist nun am Betrachter, die Dinge zu beobachten und Worte dafür zu finden, was sie in einem auslösen.
