Car Wash zeigt die Realität des American way of life aus der Sicht einer Autowaschanlage in Los Angeles. Die Stimmung im Dee-Luxe Car Wash ist entspannt und locker. Wir befinden uns noch in der Jimmy-Carter-Ära, fünf Jahre vor Ronald Reagan. Man bemüht die üblichen Stereotypen wie den alten Knastbruder, den Spaßvogel, den Schwulen und das Papasöhnchen. Gespielt werden alle Figuren von Afroamerikanern. Hinzu kommt ein Querschnitt funkiger Disco-Musik von Rose Royce und Norman Whitfield. Und in Gastrollen sieht man Richard Pryor und die Pointer Sisters.

Der legendäre Club Studio 54 wurde 1977 eröffnet und 1986 geschlossen. Der Ort war in, die Zahl der abgewiesenen Stars hoch. Aber die großen Jahre des Studio 54 endeten bereits mit dem Abend The End of Modern-day Gomorrah am 4. Februar 1980. Danach ließ die Polizei den Club schließen. Was in den Nächten im Studio 54 alles an Exzessen, Drogen und Sex zusammen kam, ist wohl unbeschreiblich. Die Hollywoodverfilmung mit Ryan Philippe als naivem Landei, das es zum angesagten Barkeeper schafft, wurde 1998 vom Studio Miramax ziemlich verstümmelt. Erst 2014 zeigte die Berlinale den Director’s Cut, der die aus der Kinofassung entfernten Szenen um rauschende Drogenpartys und wildes Nachtleben zeigt.

1980 kann Diana Ross schon auf eine sehr lange, erfolgreiche Karriere zurückblicken. Zunächst mit den Supremes beim Label Motown (Stevie Wonder, Marvin Gaye…) und ab 1969 beginnt die erfolgreiche Solokarriere. 1980 vertraut sie sich mit ihrem Album diana den Chic Produzenten Nile Rogers – Bernard Edwards an. Und sie hat mit I’m Coming Out einen Riesenhit, der auch in der Gay-Comunity zur Hymne wird. Der Rest des Albums ist eine subtile Mischung aus Funk, Soul und Disco.

Als die Jacksons Destiny aufnehmen, haben sie ein großes Ziel: Sie wollen erfolgreicher werden als die Bee Gees mit ihrem Filmsoundtrack zu Saturday Night Fever, dem kommerziellen Riesenerfolg, der auch John Travolta zum Star machte. Man muss aber zugeben, dass die Gibb-Brüder ein starkes Album vorgelegt haben. Den ganzen Sommer 1977 hört man überall die Hits Stayin’ Alive, Night Fever, oder How Deep is Your Love. Der Soundtrack Saturday Night Fever ist einfach ein Pop-Klassiker.

The Wiz ist die Kinoadaption des gleichnamigen Broadway-Musicals von 1975, das auf dem Roman The Wizard of Oz von Lyman Frank Baum aus dem Jahr 1900 basierte. Victor Fleming schuf schon 1939 einen Kinoklassiker. Die Originalität von The Wiz besteht darin, dass alle Rollen von Afroamerikanern gespielt wurden. Michael Jackson spielte die Vogelscheuche und Diana Ross war Dorothy. Music-Supervisor war Quincy Jones. Trotz des Castings und einem stolzen 24 Millonen-Dollar-Budget, floppte der Film. Heute ist The Wiz Kult.

Soul, sagte einst Ray Charles, ist wie Elektrizität. Man weiß nicht genau, was es ist, aber mit dieser Power kann man ein Zimmer erhellen. Bevor diese Musik weltweit die Hitparaden stürmte, katalogisierte man black music als race music, die nur von Spartensendern gespielt wurde. Um die Geschichte der Soul Music zu erzählen, traf sich Autor Gerri Hirshey mit den großen Legenden dieser Musikrichtung. Und so besteht sein Sachbuch aus Anekdoten und unvergesslichen Zeugenberichten, wie aus Gospel der Soul wurde.

Don Cornelius ist ein Ex-Cop aus Chicago, der zuerst spürte, dass die SängerInnen, Bands und Künstler, die sich die junge afroamerikanische Generation Ende der 60er Jahre anhörte, auch eine eigene Fernsehshow brauchen. Und so entstand die Show Soul Train, die zunächst regional lief, schnell aber auch in der gesamten USA ausgestrahlt wurde. Und alle angesagten schwarzen Stars kamen in die TV-Show, die mehr als nur eine Musiksendung war. Soul Train war auch ein Gradmesser für Mode und Stil und so erfolgreich, dass auch weiße Künstler wie z.B. David Bowie dort auftreten wollten. Kult. Besser noch: historisch.

Mit 21 Jahren nimmt er bereits sein 5. Soloalbum auf. Da hat Michael Jackson schon eine langjährige Karriere mit Dutzenden Hits hinter sich … Bei den Dreharbeiten zum Film The Wiz beschließen dann Produzent Quincy Jones und das Ausnahmetalent Michael Jackson zusammen zu arbeiten. Drei Songs stammen dann von Jackson himself, einer von Paul Mc Cartney und ein weiterer von Stevie Wonder. Nach 20 Millionen verkaufter LP’s wird Michael Jackson, zum Meister des Pop-Soul und schafft sich sein Markenzeichen. Weitere Gipfel des Erfolgs wird er danach auch noch erklimmen...

Prince und Michael Jackson muss man sich wie zwei Zwillinge vorstellen, die nach der Geburt getrennt aufwachsen. Das ist wie das Duell Nat King Cole gegen Little Richard. Michael J. ist hier der Introvertierte, der so gerne Bambi wäre, und Prince leiht sich den väterlichen Mantel, um zu provozieren. So tritt er gerne in Strings, Netzstrümpfen und hohen Hacken auf. Seine Gitarre wird zum Sexobjekt. Aber Prince schafft auch einen elektronischen Funk mit Synthesizern, er ist ein Hitschreiber und großartiger Showman auf der Bühne. Dirty Mind ist das 3. Album des Mannes aus Minneapolis. Danach folgte Purple Rain … der Beginn einer ganz anderen (Erfolgs-) Geschichte.

Walter Yetnikoff stammt aus einer jüdischen Arbeiterfamilie und war in den 1980er Jahren der schillernde Boss von CBS Records und eine Zeit lang der mächtigste Mann der Musikindustrie. Er kannte viele große Stars, war ein Mentor für Barbara Streisand oder eine Vaterfigur für Michael Jackson, den er zu CBS Records holte. Er stand auch hinter dem Verkauf an Sony und setzte sich immer besonders für seine Künstler ein. Seine Alkohol- und Drogensucht leitete sein Karierende ein. 2004 veröffentlichte er dann seine vielbeachtete Autobiographie Howling with the Moon. Sein Leben inspirierte auch Mick Jagger als ausführender Produzent der HBO-Serie Vinyl.

Bevor Michael Jackson den Starruhm der Beatles oder Elvis' erreichte,war er Mitglied der Jackson 5 (später Jaksons, als die Band vom Label Motown zu Epic (Sony) wechselt). Destiny ist dann die erste LP, bei der die Jacksons die komplette, künstlerische Kontrolle haben. Dabei arbeiteten sie mit den Arrangeuren Jerry Hey und Greg Philliganes, dem magischen Duo aus Philadelphia, zusammen. Ein letzter Probegalopp, bevor Off the Wall in die Läden kam.