Gangs of Wasseypur beginnt ironisch mit einem Bollywoodmusical im Fernsehen. Danach zoomt die Kamera langsam zurück und es beginnt eine minutenlange, wüste Schießerei. In Wasseypur, der einstigen indischen Hauptstadt der Kohlenförderung, bekämpfen sich zwei Clans von den 40er Jahren bis zu Beginn des neuen Jahrtausends. Und die Vergleiche zum Paten, der Mutter aller Mafia Filme, sind durchaus berechtigt. Gangs of Wasseypur, der in Cannes 2012 in der Nebenreihe Quinzaine des Réalisateurs lief, lohnt sich für alle Genrefans und wirft ein interessantes Licht auf Verbrechen und Machtverhältnisse in Indien.

Dass in den sowjetischen Straflagern unmenschliche Bedingungen herrschten, erfuhr man im Westen spätestens, als die UdSSR die ersten Häftlinge auch in den Westen entließ. Aber es gibt auch einen ganz eigenen Code für Kriminelle, der sich durch ihre Tätowierungen erschließt, wie man spätestens seit den Filmen Tödliche Versprechen - Eastern Promises von David Cronenberg oder Sibirische Erziehung von Gabriele Salvatores weiß. Arkadi Bronnikow ist als ehemaliger Mitarbeiter des sowjetischen Innenministeriums Russlands führender Experte im Bereich der Aufschlüsselung dieser Häftlings-Tätowierungen. Sein Buch mit vielen Fotos ist sehr aufschlussreich.

Drei alte Haudegen der New Yorker Mafia wollen beim weltweiten Handel mit Drogen wieder mehr mitmischen, weil ihre jungen Nachfolger das Geschäft vernachlässigt haben. Dabei verhandelt man auch mit Mitgliedern der Hongkonger Triaden, um sich den Markt aufzuteilen. In Wirklichkeit aber versuchen beide Seiten nur, die andere auszumerzen. Und dafür ist den Gangstern in West und Fernost jedes Mittel Recht.

The Big Short, produziert u.a von Brad Pitt, erzählt die unglaubliche Geschichte eines Hedgefond-Managers, der 2005 zunächst das Platzen der amerikanischen Immobilienblase prognostiziert und dann, als ihn keiner ernst nimmt, gegen das System spekuliert. Bis es dann 2008 zum weltweiten Crash kommt. Aus der Geschichte haben wir ja gelernt, dass Armut und Elend einen fruchtbaren Boden für die Saat von Banditentum bieten. Wir wissen ebenfalls, dass Geld vielen Menschen, auch den Reichen, den Kopf verdreht. Aber konnten wir uns vorstellen, dass Regierungsorganisationen Schwindel und Hochstapelei unterstützen und so den Ruin von Millionen Menschen in Kauf nehmen? The Big Short erhielt 2016 den Oscar für das Beste adaptierte Drehbuch.

„Ich bin nicht nostalgisch, wenn es um unsere Kindheit geht. Sie war voller Gewalt. Das Leben war einfach so. Als wir aufwuchsen, war es Pflicht, den Anderen das Leben schwer zu machen, bevor sie uns das Leben schwer machen konnten“ In Neapel, der armen und majestätischen und chronisch verdreckten Metropole immer am Rande des Zusammenbruchs, ist die Gewalt so allgegenwärtig wie das das Wasser, die Luft und der Tod. Dagegen anzukämpfen ist wie unendlich auf Sand zu laufen oder auf dem Kreuzweg zu pilgern. Und Elena Ferrante berichtet von zwei Frauen in Neapel, zwei Freundinnen und Konkurrentinnen in einer großen Saga, die aus mehreren Bänden besteht. Eine wunderbare Lektüre!

Cäsars Aufzeichnungen über seine Kriege gegen die Gallier haben nicht nur die Asterix- und Obelix-Schöpfer inspiriert. Es ging dem eitlen Herrscher in seinen Schilderungen auch darum, sich als großer Feldherr zu präsentieren und mit seinen Kriegen zu prahlen. Böse Zungen behaupten, die Durchschlagkraft seiner Armee und die gute Organisation habe der Mafia als Vorbild gedient. Wozu Cäsar so alles herhalten muss….